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WISSEN

Pyschologie

Bis ins 19. Jahrhundert war die Psychologie ein Teilbereich der Philosophie. Medizinisches Handeln basierte auf philosophischen Einsichten über den Menschen.

Trotz Fortschritten gibt es auch heute noch Herausforderungen in der Integration von Psychologie und Philosophie in die medizinische Praxis.

Diskurse über Ethik, Menschenbilder und soziale Determinanten von Gesundheit sind unerlässlich für die ganzheitliche Betrachtung des Menschen.

Eine wertschätzende Zusammenarbeit der Medizin mit anderen Wissensbereichen ist notwendig, um einem ganzheitlichen Menschenbild und den komplexen Anforderungen des Gesundheitswesens gerecht zu werden.

Freier Wille -
Kontrolle des Unterbewusstseins

Während viele Entscheidungen unbewusst vorbereitet werden, hat das bewusste Ich, dennoch Einfluss auf die Steuerung und Kontrolle dieser Prozesse. Das Bewusstsein ist somit kein passiver Beobachter, sondern ein aktiver Regulator im Zusammenspiel mit dem Unterbewusstsein.

 

Viele wissenschaftliche Erkenntnisse deuten darauf hin, dass unser Wille durch unbewusste Prozesse stark beeinflusst wird. Ein gewisser Grad an Freiheit bleibt, insbesondere in Bezug auf die Fähigkeit zur Reflexion und bewussten Entscheidungsfindung bestehen.

 

Die Frage nach dem freien Willen ist derzeit weder durch die Neurowissenschaft, noch durch die Psychologie abschließend geklärt. Sie bleibt ein interdisziplinäres Forschungsfeld mit kontroversen Interpretationen.

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Der Einfluss des Unterbewusstseins

Unbewusste Entscheidungen

Neurowissenschaftliche Studien zeigen, dass viele Entscheidungen unbewusst getroffen werden, bevor sie uns bewusstwerden. Dies bedeutet, dass unser Unterbewusstsein oft die Initiative ergreift, bevor wir uns dessen bewusst sind. Der Psychologe Daniel Wegner argumentiert, dass unser Gefühl des freien Willens eine Illusion sein könnte, da viele unserer Handlungen von unbewussten mentalen Prozessen bestimmt werden.

 

Determinismus vs. Freiheit

Physikalischer Determinismus besagt, dass Ereignisse kausal und naturgesetzlich bestimmt sind. Wenn Freiheit nicht mit Determinismus vereinbar ist, dann ist sie auch nicht mit einer lückenlosen Kausalität vereinbar. Dies stellt die Frage, ob Willensentscheidungen wirklich frei sind oder durch vorangegangene Ereignisse unumkehrbar festgelegt sind. Viele Forscher betonen, dass genetische Faktoren sowie prä- und postnatale Erfahrungen unser Verhalten stark beeinflussen, was die Vorstellung eines vollkommen freien Willens ebenfalls in Frage stellt.

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Philosophische Perspektiven

Reflexion und Selbstakzeptanz

Einige Philosophen argumentieren, dass Freiheit nicht absolute Unabhängigkeit bedeutet, sondern vielmehr die Fähigkeit zur Reflexion und bewussten Entscheidung. Jean-Paul Sartre formulierte es so: „Der Mensch ist dazu verdammt, frei zu sein“, was darauf hinweist, dass wir trotz äußerer und innerer Einflüsse immer noch die Möglichkeit haben, über uns selbst nachzudenken und Entscheidungen zu treffen.​

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Freier Wille im Buddhismus

Abhängiger Wille

Der Buddhismus erkennt zwar keinen unabhängigen freien Willen an, bejaht jedoch einen „abhängigen“ freien Willen. Dies bedeutet, dass Menschen Entscheidungen treffen können, die jedoch durch früheres Karma und gegenwärtige Umstände beeinflusst werden. Es wird anerkannt, dass es Grenzen für den freien Willen gibt; bestimmte Aspekte des Lebens, wie genetische Anlagen oder frühere karmische Einflüsse, können die Entscheidungsfreiheit einschränken.
 

Moralische Konsequenzen

Im Buddhismus wird die Absicht, die einer Handlung zugrunde liegt, als entscheidend für die karmischen Konsequenzen angesehen. Der Buddha sagte: „Es ist die Absicht/Intention (Cetana), die ich als Karma bezeichne“. Dies bedeutet, dass nicht nur die Handlung selbst, sondern vor allem die Motivation hinter der Handlung bestimmt, ob sie als gut oder schlecht klassifiziert wird.

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Neurowissenschaftliche Erkenntnisse

Libet-Experiment

Das Libet-Experiment zeigt, dass neuronale Aktivitäten im Gehirn bereits vor der bewussten Entscheidung auftreten. Dies legt nahe, dass unser Wille eher eine Empfindung ist, die vom Gehirn erzeugt wird. Neuere Studien, die die Willensfreiheit sowie deren Beziehung zwischen bewussten und unbewussten Gehirnprozessen analysiert haben, zeigen ein konsistentes Muster: Unbewusste Prozesse scheinen oft den bewussten Entscheidungen vorauszugehen. Die Diskussion über den freien Willen bleibt jedoch komplex und umstritten, da viele Forscher weiterhin nach Möglichkeiten suchen, das Zusammenspiel zwischen unbewusster Gehirnaktivität und bewusster Entscheidungsfindung besser zu verstehen.

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Willensfreiheit vs. Handlungsfreiheit

Willensfreiheit

Willensfreiheit bezieht sich auf die Freiheit, Wünsche und Absichten zu bilden, unabhängig davon, ob man die Möglichkeit hat, diese auch in die Tat umzusetzen (innere Freiheit der Entscheidung). Es ist die Fähigkeit, zu wollen, was man möchte, ohne äußere Einschränkungen. Diese Art der Freiheit bleibt auch in Situationen bestehen, in denen Handlungen eingeschränkt sind, wie etwa in Gefangenschaft. 

Handlungsfreiheit

Handlungsfreiheit hingegen beschreibt die tatsächliche Fähigkeit, nach eigenen Wünschen zu handeln. Sie umfasst die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen und diese aktiv umzusetzen, ohne durch äußere Hindernisse beeinträchtigt zu werden. Handlungsfreiheit erfordert also sowohl den Willen als auch die Möglichkeit zur Ausführung (äußere Freiheit der Umsetzung).

Das 4-Ohren-Modell

Das Vier-Ohren-Modell (Kommunikationsquadrat oder Nachrichtenquadrat), wurde von Friedemann Schulz von Thun im Jahr 1981 entwickelt. Es hilft zu verstehen, wie Nachrichten auf verschiedenen Ebenen gesendet und empfangen werden können, und auch, wie man Missverständnisse in Gesprächen vermeiden kann.

 

Durch ein Bewusstsein für diese vier Ebenen können sowohl Sender als auch Empfänger effektiver kommunizieren und dadurch ihre Beziehung verbessern.

Paul Watzlawick, Marshall B. Rosenberg und Carl Rogers, beschreiben weitere Modelle einer wertschätzenden, empathischen und gewaltfreien Kommunikation.

Paul Watzlawick (5 Axiome der Kommunikation)

Marshall Rosenberg (Gewaltfreie Kommunikation)

Carl Rogers (Aktives Zuhören)

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Die vier Ebenen des 4-Ohren-Modells

1. Sachinhalt

Diese Ebene enthält die reinen Informationen (Fakten und Daten) einer Nachricht. Hier geht es darum, worüber informiert wird, und es wird bewertet, ob die Informationen wahr, relevant und ausreichend sind. Zum Beispiel könnte die Aussage „Die Ampel ist grün“ einfach nur die Tatsache kommunizieren, dass die Ampel tatsächlich grün ist.

2. Selbstoffenbarung

Hier gibt der Sender unbewusst oder bewusst Informationen, Gefühle, Werte oder Bedürfnisse über sich selbst preis. Im obigen Beispiel könnte der Sender damit ausdrücken: „Ich habe es eilig“.

3. Beziehungshinweis

Diese Ebene reflektiert, wie der Sender zum Empfänger steht bzw. welche Beziehung zwischen den beiden besteht. Dies geschieht durch Tonfall, Mimik und Gestik und beeinflusst das Gefühl des Empfängers bezüglich Wertschätzung oder Ablehnung.

4. Appell

Hierbei handelt es sich um die Intention des Senders, also was er beim Empfänger erreichen möchte. Dies kann ein Wunsch, eine Aufforderung oder eine Bitte sein. Im obigen Beispiel könnte der Appell lauten: „Fahr jetzt los!“

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Dr. med. Martin Teschner


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