WISSEN
"Ich möchte wissen
um zu helfen"
Horst Krohne

Biografie eines Forschers, Heilers und Weisheitslehrers
Inmitten der Wirren des Zweiten Weltkriegs suchte Horst Krohnes Mutter Helene Zuflucht bei Verwandten in einem deutsch-polnischen Grenzgebiet, das heute zu Polen gehört. Sie nahm ihre beiden Söhne, Horst, geboren 1934 in Berlin, und seinen kleinen Bruder, mit auf diese Reise, die für die Familie fünf Jahre voller neuer Erfahrungen und Herausforderungen bedeuten sollte. So begegnete Horst, in den ersten Schuljahren, immer wieder Anfeindungen aufgrund seiner deutschen Herkunft.
In der Obhut seiner Großmutter mütterlicherseits und deren drei Schwestern fand Horst ein Zuhause. Nicht nur diese vier bemerkenswerten Frauen waren mit heilerischen und übersinnlichen Fähigkeiten gesegnet. Sondern auch Horsts verstorbener Urgroßvater, ein angesehener Tierheiler, hatte einst diese besonderen Gaben.
Seine Großmutter, eine weise Schamanin, und ihre Schwestern eröffneten Horst eine Welt voller spiritueller Praktiken und heilender Energien. Täglich durfte er ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten, mediale Botschaften und die Kunst des Heilens hautnah erleben.
Wundersame Heilung in der Kindheit
Ein einschneidendes Erlebnis war die schwere Diphterie, die ihn im Alter von neun Jahren ereilte. Der Arzt, der gerufen wurde, sah keine Hoffnung mehr für den kleinen Jungen, der bereits seit zwei Tagen bewusstlos war. Doch seine Großmutter gab nicht auf. Sie schloss sich über Nacht mit Horst in seinem Zimmer ein und wandte schamanische Techniken, Rituale und Wärme an, um ihm zu helfen. Als der Arzt am nächsten Tag zurückkehrte, war er erstaunt, einen wachen, atmenden und lebendigen Jungen vorzufinden. Dieses Wunder prägte Horsts Leben und seine Reise als Geistheiler nachhaltig.
Ausbildung zum Feinoptiker
Horst Krohne hat seine Ausbildung zum Feinoptiker für astronomische Instrumente mit Bravour abgeschlossen und die Meisterprüfung abgelegt. Besonders bemerkenswert ist, dass er an dem damals größten Schmidt-Spiegelteleskop mit einem Durchmesser von eineinhalb Metern gearbeitet hat, das für die Sternwarte in Caracas, Venezuela, bestimmt war.
Im Anschluss an seine Tätigkeit als Feinoptiker, erlernte Horst Krohne auf dem zweiten Bildungsweg die Betriebs- und Verkaufspsychologie. Diese erweiterte er durch umfangreiche Ausbildungen im Bereich der Kosmobiologie/Astrologie und Radiästhesie. Durch all diese Ausbildungen hat er sein umfassendes Wissen über physikalische und psychologische Zusammenhänge kontinuierlich erweitert. Durch sie konnte er u.a. therapeutische Anwendungen von Licht und Farben, sowie Methoden zur Messung von energetischen Zuständen des Menschen entwickeln.
Als ihm die Möglichkeit angeboten wurde, Manager eines mittelständischen Unternehmens für ganz Deutschland zu werden, war sein Verstand begeistert, doch sein Bauchgefühl hatte Bedenken. Um Klarheit zu gewinnen, entschloss sich Horst, auf dem Höhepunkt seiner Karriere eine Auszeit zu nehmen und sein Leben in Ruhe zu reflektieren. Seit vielen Jahren gönnte er sich von Mitte Dezember bis Anfang Januar eine erholsame Auszeit, fernab vom Trubel und seinem beruflichen Umfeld. So mietete er sich zu Weihnachten 1969 ein gemütliches Appartement auf der Insel Teneriffa (Puerto de la Cruz). Im Jahr 1970 traf er schließlich die einschneidende Entscheidung, seine bisherige berufliche Laufbahn zu beenden. Dies markiert den Beginn seiner beeindruckenden „Lebens- und Forschungsreise“.
Begegnung mit dem Buddhismus
Horst Krohne hatte das große Glück, in den 1970er Jahren durch den 40 Jahre älteren Hermann Delz wertvolle Einblicke in die Welt der energetischen und geistigen Heilmethoden zu gewinnen. Ihre Begegnung fand auf Teneriffa statt, wo Delz einen Vortrag über Elektro-Akkupunktur hielt. Delz war ein wahrer Wissensschatz, der sich mit Astrologie, der Seele von Pflanzen, Radiästhesie und Rutengehen auskannte. Er hatte an der einzigen buddhistischen Universität Europas in London studiert, war zum tibetischen Lama geweiht worden und sich als deutscher Repräsentant des Zen-Buddhismus einen Namen gemacht.
Zwei Jahre nach seiner Ankunft auf Teneriffa begann Horst Krohne, zusammen mit seiner zweiten Frau Gisela, ein Haus in La Matanza, im Norden der Insel zu bauen, das 1974 bezogen wurde. Dieses Zuhause entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem „Zentrum für Lebenshilfe“. Zu dieser Zeit leitete Horst Krohne bereits eine Gruppe, die sich mit "parapsychologischen Experimenten" beschäftigte. Die Gruppe wollte herausfinden, ob das was der Parapsychologe Joseph B. Rhine veröffentlicht hatte, funktioniert. Eines Tages brachte ein Mitglied der Gruppe Filmberichte von philippinischen Heilern mit. Daraufhin lud Horst Krohne Heiler und Schamanen in sein Gästehaus ein, ließ sie wirken, schaute zu und lernte von ihnen - über acht Jahre lang.
Einfluss von Hermann Delz
Der entscheidende Wendepunkt in seiner Entwicklung als Heiler kam durch Hermann Delz, der ihm beibrachte, die geistige Welt um Unterstützung zu bitten. Zu diesem Zeitpunkt meditierte Horst bereits regelmäßig, was ihm half, die Grenzen des Materiellen zu überwinden und sein Bewusstsein zu erweitern. Auf Delz' Rat hin nutzte er seine Meditation, um Rat von der geistigen Welt zu erbitten. Für Krohne waren Seelen wie Dolmetscher, die zwischen Geist und Materie vermitteln. Die geistige Sphäre braucht die Hilfe der Seele, um Informationen in den Körper einzubringen. Unser Körper ist im Bewusstsein und nicht unser Bewusstsein im Körper, sagt Krohne. Helfer im Jenseits, sog. „Geistführer“, fungieren als Brücke zwischen der sichtbaren und unsichtbaren Welt so, wie die Seele zwischen dem Geist und der Materie vermittle.
Das Wesen der Heilung
Mit dem Leitsatz „Ich möchte wissen, um zu helfen“ entwickelte Horst durch jahrelanges Lernen und praktische Erfahrungen seine heilenden und medialen Fähigkeiten. Er betont, dass die Geistige Welt stets präsent ist, wenn man sich auf diese einlässt. Seine Fähigkeit zur Chakren-Sichtigkeit ist ein zentrales Element seiner Arbeit und half ihm Zeit seines Lebens, energetische Disharmonien zu erkennen und zu behandeln.
Horst Krohne sah sich in seiner Arbeit als Geistheiler sowohl von der medizinischen Fachwelt als auch von potenziellen Klienten mit einer gewissen Skepsis konfrontiert. Um diese Vorurteile abzubauen, betonte er in seinen Büchern, Seminaren und Fernsehauftritten immer wieder, dass Heilung weit mehr ist als nur erlernbare Methoden. Sie basiert auch auf der liebevollen Zuwendung und dem tiefen Vertrauen, das zwischen Heiler und Klient entsteht.
Im Jahr 1985 begann Horst Krohne, sein Wissen und seine Erfahrungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz weiterzugeben. Er unterrichtete in den Bereichen Radiästhesie, Heilmeditation und Geistiges Heilen. Durch seine Auftritte im Fernsehen, unter anderem bei ARD, ZDF, RTL und ARTE, sowie durch Einladungen als Referent auf internationalen Kongressen und Messen, wie den Basler PSI-Tagen, gewann er zunehmend an Bekanntheit. Seine öffentlichen Vorträge trugen dazu bei, das Bewusstsein für die Möglichkeiten der Geistheilung zu schärfen und das Vertrauen in diese wertvollen Praktiken zu stärken.
Gründung der „Schule der Geistheilung nach Horst Krohne®“
Zusammen mit Ärzten, Psychologen und Psychiatern entwickelte Krohne zwischen 1975 und 1998 ein fundiertes und erprobtes Heilsystem. Dieses Wissen setzte er in erlernbare Heilmethoden um, die er im Lehrprogramm der von ihm 1998 gegründeten „Schule der Geistheilung nach Horst Krohne®“ vermittelte.
In den späten 1980er Jahren widmete sich Krohne intensiv den Arbeiten des österreichischen Elektrotechnikers Erich Körbler. Er studierte dessen Methoden zur Diagnosestellung und Austestung geeigneter Zeichen und Symbole mit einer sogenannten Einhandrute. Körblers Ansatz, dass Heilung durch Informationsübertragung geschieht und dass alles in der Welt – einschließlich der Menschen und ihrer Krankheiten – als Information betrachtet werden kann, faszinierte Horst Krohne und bereicherte seine eigene Arbeit als Geistheiler.
Mit der Unterstützung seiner dritten Frau Anneli wurde im Jahr 2001 der jährliche „Internationale Heiler Kongress“ in Schladming ins Leben gerufen. Dies war ein bedeutender Schritt, um den Austausch und das Wissen über Heilmethoden zu fördern.
Im Jahr 2004 veröffentlichte Horst Krohne sein Buch mit dem Titel „Geheimnis Lebenskalender“. In diesem Werk, das den Untertitel „Heilen mit dem Gedächtnis des Energiekörpers“ trägt, erforscht er die faszinierende Idee, dass unser Körper ein energetisches Gedächtnis besitzt. Es bietet wertvolle Konzepte für das Heilen durch dieses Gedächtnis.
Im Juni 2006 erschien die erste Ausgabe des „Heilspiegels“, das Fachmagazin der „Schule der Geistheilung“.
Bewahrung des Lebenswerks in der „Horst-Krohne-Stiftung“
Mit dem Auftrag, der Geistheilung einen festen Stellenwert innerhalb der Schulmedizin zu verschaffen, übergab Horst Krohne die „Schule der Geistheilung nach Horst Krohne®“ im Jahr 2008 an Dozenten seiner Schule.
Im Jahr 2015 gründete er zusammen mit Kurt Rudoba die „Horst-Krohne-Stiftung“ in Nordrhein-Westfalen. Die Stiftung hat das Ziel, Wissenschaft und Forschung im Bereich der Bioenergetik, energetischen Heilkunst, Heilmeditation und Autosuggestion zu fördern, insbesondere bei psychosomatischen Erkrankungen. Die Stiftung bietet zudem die Möglichkeit, dass kranke und hilfsbedürftige Menschen durch bioenergetisches und geistiges Heilen kostenfrei unterstützt werden.
Horst Krohne hat eine Vielzahl von Büchern veröffentlicht. Die umfassendste Darstellung des Gesamtwerkes von Horst Krohne findet sich auf der Webseite des AMRA Verlages. Die Bücher sind für Praktizierende und an der Thematik Interessierte von Bedeutung, die sich mit "alternativen Heilmethoden" näher auseinandersetzen möchten.
Ein erfülltes Leben geht zu Ende
Das Lebenswerk von Horst Krohne ist geprägt von einer harmonischen Verbindung aus praktischer Anwendung, wissenschaftlicher Fundierung und interdisziplinärem Austausch. Sein Ansatz zur Entwicklung medialer Fähigkeiten basiert auf einem kontinuierlichen Lernprozess und dem tiefen Wunsch, Wissen zu erlangen, dies zu teilen und anderen Menschen helfen zu können. Durch seine interdisziplinäre Herangehensweise können Krankheiten aus verschiedenen Perspektiven betrachtet und behandelt werden.
Zwei Monate vor seinem 91. Geburtstag neigte sich die Lebens- und Forschungsreise schließlich dem Ende zu. Die letzten Gespräche, die Natalia Rudi und ich mit Horst Krohne führen durften, fanden zwischen dem 07. und 14. Januar 2025 statt. Obwohl er körperlich geschwächt war, war sein Geist klar und fokussiert. Wir hatten Bedenken, ihm in diesem Zustand Fragen zu stellen. Doch er ermutigte uns, er wollte weiter lehren und erklären, unterstützt durch Oskar, seinen Geistführer, der bis zuletzt anwesend war. Er fragte mich z.B. ob ich wisse, was das Gegenteil von Sucht sei ("Ich muss etwas haben!"). Weil ich dies nicht wusste, beantwortete er seine Frage selbst und erklärte mir, es sei die Allergie ("Ich möchte etwas nicht haben!").
Am 14.01.2025 gegen 21.15 Uhr (Zeit auf Teneriffa) ist Horst Krohne, in einem Krankenhaus von Santa Cruz auf Teneriffa, gestorben. Seinem Wunsch entsprechend wurde er neben seiner Frau Anneli, im Kolumbarium, unterhalb der Kirche Nuestra Senora de la Paz, in Puerto de la Cruz / Teneriffa, am 09.03.2025 beigesetzt.
Die Biografie basiert auf meinen Gesprächen mit Horst Krohne
im Jahr 2024 und Januar 2025.